
Demokratie im Schweden-Lexikon
Der aus dem Mittelalter stammende Ständetag wurde 1865 abgeschafft und durch ein Zweikammernparlament ersetzt. Damals waren aber nur 20 Prozent der männlichen Bevölkerung von Schweden wahlberechtigt. In den 1880er Jahren wurde das Wahlrecht in Schweden reformiert. Ab 1907 gab es in Schweden das Allgemeine Wahlrecht für Männer. Der Weg zur Demokratie blieb dabei nicht ohne Einfluss des schwedischen Königs, der sich bei Auseinandersetzungen beim Thema Aufrüstung auf Seite der Aufrüstungsbefürworter schlug und damit eine konstitutionelle Krise heraufbeschwor. – Das war 1914. Durch den Ausbruch des 1. Weltkrieges wurde diese Debatte beendet, nachdem die vorherigen Regierung durch eine königliche Beamtenregierung abgelöst wurde. Im 1. Weltkrieg erklärt Schweden dabei seine Neutralität. Mit Deutschland wurde aber nach wie vor eine reger Handel betrieben, was zu einer Blockade der Ententemächte führte. 1917 bildete sich eine liberal-sozialdemokratische Koalitionsregierung – eine großer weiterer Schritt auf dem Weg zur Demokratie in Schweden. Reformen in Schweden führten schließlich auch dazu, dass das Frauenwahlrecht in Schweden eingeführt wurde. In den 1920er Jahren war Schweden geprägt von starken wirtschaftlichem Aufschwung. In der Politik gab es in den 1920er Jahren häufige Regierungswechsel. 1930 erfasste die Weltwirtschaftskrise auch Schweden. Das Verhalten Schwedens zu Beginn des 2. Weltkrieges ist umstritten. Auch dem damaligen norwegischen König und dem damaligen Kronprinz verweigerte man dabei Exil. Ab 1943 änderte man seitens Schweden seine Haltung, auch gegenüber den Juden. Die durch den 2. Weltkrieg unterbrochene Reformpolitik Schwedens wurde nach 1945 wieder aufgenommen. Schweden ist heute eine Parlamentarische Monarchie. Seit 1973 ist dabei König Carl Gustav XVI. das Staatsoberhaupt Schwedens.
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