
Kirche im Schweden-Lexikon
Die evangelisch-lutheranisch Kirche Schwedens hatte als Kirchenoberhaupt schon lange den schwedischen König. Erik Knutsson war der erste König von Schweden, der durch den Erzbischof von Uppsala gekrönt wurde – das war im Jahr 1210. Erzbischofssitz war Uppsala bereits schon seit dem Jahr 1164. Im Jahr 1000 ließ sich der erste schwedische König bereits taufen. Außer der evangelisch-lutheranischen waren andere Glaubensrichtungen lange verboten. Von Religionsfreiheit konnte man also nicht sprechen. König Johann III. (von 1568 bis 1592 König von Schweden) neigte zum katholischen Glauben, Karl IX. (von 1604 bis 1611 König von Schweden) zum Calvinismus schließlich. Staatsreligion blieb dennoch über viele Jahrhunderte hinweg evangelisch-lutheranisch. Katholische Gottesdienst fanden lange Zeit gar nicht statt, erstmal 1784 in Stockholm wieder. Das 18. und 19. Jahrhundert waren auch – wie in anderen Ländern – in der schwedischen Kirche Erweckungsbewegungen im Gange – wie der der Laestadianismus, der Rosenianismus und Schartauanismus. Freie Gemeinden entstanden und mit der Zeit gab es eine größere Religionsfreiheit. Offiziell jedoch wurde diese per Gesetz erst 1951 garantiert. Die Trennung von Kirche und Staat wurde am 1. Januar 2000 vollzogen. Die Schwedische Kirche ist seither keine Staatskirche mehr. Erst durch Taufe wird man dabei heute Mitglied der Kirche. Wegen der Segnung gleichgeschlechtlicher Paare, die in der Schwedischen Kirche möglich ist, führte zu Spannungen mit anderen Kirchen. So haben zum Beispiel die orthodoxen Kirchen den Kontakt zur Schwedischen Kirche völlig abgebrochen. Evangelisch-lutherische Bischöfe in Deutschland hingegen begrüßten diesen Schritt, wie auch die in den Niederlanden, wohingegen die drei lutherischen Bischöfe im Baltikum die Kirchen- und Abendmahlsgemeinschaft durch diesen Schritt der Schwedischen Kirche als ernsthaft gefährdet ansehen.
Die schwedische Kirche – die Reformation und die Anfänge
Bei der Schwedischen Kirche handelt es sich heute um eine evangelisch-lutheranische Kirche. Mit der christlichen Lehre in Berührung kamen die Schweden durch Ansgar, einen französischen Benediktinermönch, der 829 nach Schweden als Missionar kam. Aber auch die Wikinger kamen durch ihre Fahrten schon vorher mit der christlichen Lehre in Kontakt. Der erste schwedische König, der sich taufen ließ war König Olof Skötkonung – das war bereits etwa um 1000. Schon 1164 wurde Uppsala Erzbischofssitz und im Jahr 1210 war es Erik Knutsson, der als erster schwedischer König von einem Bischof gekrönt wurde, was zu Verbindung von Staat und Kirche führte. Es war auch die Verbindung zur Kirche, die dazu führte, dass 1523 Schweden von der Kalmarer Union unabhängig wurde, zwar war es Erzbischof Trolle, der am 7. November 1520 eine Liste mit dem Namen von Adligen vorlegte, die darin der Ketzerei beschuldigt und schließlich hingerichtet wurden (Stockholmer Blutbad), doch steckte dahinter König Christian II. selbst, der jedoch in Folge des Stockholmer Blutbads, der zwei Bischöfe hinrichten ließ. Bereits wenige Jahr später kamen Olaus Petri und dessen Bruder Laurentius Petri und führten die Reformation ein. 1530 bereits erfolgte der Bruch seitens von Schweden mit Rom, wobei jedoch viele der alten Ordnungen beibehalten wurden. Kirchenoberhaupt wurde der König. Die Bibel war 1541 ins Schwedische übersetzt, wobei jedoch bereits ab 1531 Gottesdienste in der Landessprache abgehalten wurden. Eine richtige Religionsfreiheit wurde in der schwedischen Kirche erst 1951. Ab diesem Zeitpunkt war diese per Gesetz garantiert. Zwischendurch gab es in Schweden durch die Tendenz einiger Herrscher zu anderen Glaubensrichtungen einige Spannungen.
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